Hamburg, Mitte Januar 2021
Kalt ist es….und schon lange ganz schön dunkel und grau.
Ich bin wegen eines privaten Termins auf dem Gelände des ehemaligen AK Barmbek. Schneegriesel, weder Regen noch richtig Schnee, weht mir auf die Brille und ins Gesicht.
Im September bin ich hier schon einmal bei herrlichstem Spätsommerwetter entlang gestromert.
Und war fasziniert von dem „neuen“ Quartier 21!
Mit Skepsis, Argwohn und auch Wehmut habe ich die damalige Entwicklung vom Krankenhaus zum Wohnviertel betrachtet. 10 Jahre ist das nun auch schon wieder her, dass die ersten Mieter
eingezogen sind.
Erinnerungen kommen hoch…Ich bin hier geboren (nicht, dass ich mich daran erinnern könnte ), aber früher, wenn meine Eltern mit meiner Schwester und mir in den Rübenkamp Richtung Norden
eingebogen sind, blieb der Blick immer an dem Gebäude hängen, von dem meine Mutter uns erzählte, dass sie meine Schwester und mich dort auf die Welt gebracht hat.
Und auch ich habe hier (vermutlich im gleichen Gebäude) unsere Tochter zur Welt gebracht. Das Gebäude existiert im übrigen immer noch, nun mit Wohnungen.
Das Krankenhaus wurde 1910-1915 als Parkkrankenhaus errichtet. Die einzelnen Gebäude auf dem weitläufigen Gelände sollten dafür sorgen, dass sich Infektionen nicht ausbreiten können.
Dies war Anfang der 2000 er Jahre nicht mehr Stand der modernen Patientenversorgung und so entstand das neue Asklepios Krankenhaus.
Da komme ich doch glatt ins Grübeln, ob die einzelnen Häuser in unserer aktuellen Corona-Pandemie sinnvoll gewesen wären.
Während ich so auf dem Gelände entlang laufe, freue ich mich, dass so viele alte Gebäude erhalten wurden und bin auch ein wenig neugierig, wie die alten langen Flure und hohen Räume des alten
Krankenhauses wohl nun von innen aussehen.
Ich höre fröhliche Kinderstimmen. Der erste wenige Schnee lockt nach draußen, um einen Mini-Schneemann zu bauen. Wie schön, dass die Kinder hier ihre Flächen haben, um sich in dieser kleinen
geschützten Welt ungestört zu treffen.